Donnerstag, 9. August 2018

Heiße Luft

von Sophie Lange

Über den ersten heißen Tag freuten wir uns und hofften auf einen schönen Sommer. Doch die Tage wurden heißer und heißer und die Hitzeperiode zog sich hin. Bäume trockneten aus, Kreislauf geschwächte Menschen kippten um, Krankenwagen jagten durch die Stadt.
Und wie eine Gebetsmühle klang es von besorgten Menschen: Viel trinken, viel trinken, nicht in der prallen Sonne aufhalten, im Schatten bleiben. Da macht der Sommer doch keinen Spaß.

Dann sah ich im Fernsehen eine Moderatorin, die sich einen kleinen Handventilator vors Gesicht hielt. Der Wind pustete fröhlich ihre Locken durcheinander. Das war die Lösung. So etwas war genau das Richtige für mich. Am nächsten Morgen machte ich mich auf ins Städtchen, um so einen „Wirbelwind“ zu kaufen. Doch meine Enttäuschung war groß. Überall bekam ich zur Antwort: „Die kleinen Ventilatoren sind ausverkauft.“

Ich bat meine Schwester in der Stadt um Hilfe.
„Das ist hier in der Stadt sicher kein Problem“, meinte sie zuversichtlich. Doch abends musste sie zugeben: „Es ist, als ob ein großes Schild über der Stadt hängt: „Ausverkauft!“.
So quälte ich mich weiter mit der heißen Luft herum. Doch dann fiel mir etwas ein. Vor einigen Jahren hatte ich von einem Spanien-Urlaub einen Fächer mitgebracht, lila, groß, prachtvoll bemalt. Schon bald hatte ich ihn gefunden.

Jetzt sitze ich in einem schattigen Eckchen auf dem Balkon und fächere mir frische Luft zu. Es ist noch immer heiße Luft, aber es hat sich doch etwas abgekühlt.




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