von Sophie Lange
Kaum hat das neue Jahr angefangen, schon ist die erste
Jahreshälfte vorbei. Der Sommer hat erst richtig zugeschlagen, schon fallen die
ersten bunten Blätter von den Bäumen. Da haben wir gerade erst Weihnachten
gefeiert, schon sind wir wieder auf der Jagd nach Geschenken.
„Eins. Zwei, drei! Im Sauseschritt
läuft die Zeit, wir laufen mit.“
läuft die Zeit, wir laufen mit.“
So hat Wilhelm Busch es schon 1877 gedichtet und daran hat
sich bis heute nichts geändert. Ach du liebe Zeit! Am deutlichsten merken wir
an den Kindern, wie die Zeit vergeht. Gefühlsmäßig gestern haben wir sie noch
beim Spazierengehen am Händchen gehalten und heute sind sie uns schon über den
Kopf gewachsen. Die Zeit enteilt wie im Fluge und das Schlimmste: Im Alter
vergeht sie immer rasanter.
So wundern sich über 90 Jährige: Wo sind die letzten
Jahrzehnte nur geblieben? Die Stunden, die Tage, die Monate, die Jahre, das
ganze Leben? Alles ist nur noch ein Schatten.
Psychologen haben eine Erklärung gefunden: Je weniger Neues
wir erleben, desto kürzer erscheint uns später die Zeit. Ist in einem Jahr also
nichts Großartiges geschehen, so hat das Gedächtnis auch nichts gespeichert.
Das Jahr hat quasi gar nicht stattgefunden.
Alles war irgendwie Routine, Tag für Tag der gleiche
Alltagstrott, immer rund im Hamsterrad. Nichts Besonderes, was uns beeindruckt
hat. Der Rat der Experten: Stets etwas Neues, Aufregendes beginnen, sich
moderne Interessengebiete erschließen, neue Fähigkeiten erlernen, faszinierende
Menschen kennenlernen, unbekannte Orte aufsuchen.
Sicher gibt es auch andere Gründe, wenn die Zeit davonfliegt.
Wer sehr aktiv ist, aber doch nicht alles schafft, was er sich vorgenommen hat,
jammert ebenfalls: Wie die Zeit vergeht.
Als Kind in Glück und Leid
schlich langsam mir die Zeit.
Als Jüngling stolz und kühn
spazierte sie dahin.
Als reifer Mann zuweilen
sah ich sie furchtbar eilen.
Als Jüngling stolz und kühn
spazierte sie dahin.
Als reifer Mann zuweilen
sah ich sie furchtbar eilen.
(Inschrift auf einer Glocke)
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