von Sophie
Lange
Heute werden die zweiwöchigen Herbstferien gerne für einen
Kurzurlaub mit der Familie genutzt. In meiner Kindheit waren die schulfreien
Wochen im Oktober harte Arbeitswochen, denn die Kartoffelernte stand an. Und
allein dafür waren die Ferien, die bis etwa 1950 Kartoffelferien hießen,
gedacht.
Schon am frühen Morgen, wenn noch Nebelwellen durch die
Flusstäler zogen, stiegen Mann und Frau, Knechte und Mägde, Kind und Kegel
jeden Alters auf das Pferdefuhrwerk und ab ging es auf den Kartoffelacker am
Waldrand.
Während die Männer mit dem Dreizack (in der Eifel Kaasch
genannt) die Erdfrüchte aus dem feuchten Boden gruben, lasen Frauen und Kinder
die Erdäpfel auf und sortierten diese nach Größe in Körbe. Sobald eine „Mang“
voll war, schütteten die Männer sie in Säcke.
Mittags war die erste Fuhre fertig, um nach Hause gefahren zu werden. Auf dem
Rückweg transportierte sie dann einen großen Kochtopf, in dem den ganze Morgen
hindurch eine dicke Erbsensuppe auf dem Herd gebrodelt hatte. Jeder bekam einen
Löffel und von einem Bauernbrot eine Kante und dann ging das lustige Schmausen
aus dem großen Topf los.
Der Vater erzählte dann gerne von den „Nüng van Hiddehofen“, die bereits 1730 die Frucht aus Amerika für sich entdeckt hatten. Neun Familien gab es damals nur in dem Dorf Heddinghofen im bergischen Land und erst 100 Jahre später konnten die „Nüng van Hiddehofen“ auch andere Dörfer von dem Sattmacher Kartoffel überzeugen.
Ein Tag auf dem Feld war lang und hart. Wir Kinder freuten uns auf den Abend. Denn dann wurde vom Kartoffellaub ein Feuer angezündet und darin wurden kleine Pellkartoffel gegart. Mit einem Ast holten wir die garen Kartoffel aus der Glut. Das Schönste an diesem Essen war, dass wir alle zusammen saßen, eine große Familie, eine große Gemeinschaft. Und irgendwann stimmte der Vater unser Lieblingslied an: Kein schöner Land in dieser Zeit.
Der Vater erzählte dann gerne von den „Nüng van Hiddehofen“, die bereits 1730 die Frucht aus Amerika für sich entdeckt hatten. Neun Familien gab es damals nur in dem Dorf Heddinghofen im bergischen Land und erst 100 Jahre später konnten die „Nüng van Hiddehofen“ auch andere Dörfer von dem Sattmacher Kartoffel überzeugen.
Ein Tag auf dem Feld war lang und hart. Wir Kinder freuten uns auf den Abend. Denn dann wurde vom Kartoffellaub ein Feuer angezündet und darin wurden kleine Pellkartoffel gegart. Mit einem Ast holten wir die garen Kartoffel aus der Glut. Das Schönste an diesem Essen war, dass wir alle zusammen saßen, eine große Familie, eine große Gemeinschaft. Und irgendwann stimmte der Vater unser Lieblingslied an: Kein schöner Land in dieser Zeit.
So ein Abend ist mit einem Urlaubstag an irgendeinem Strand
nicht zu doppen.
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