von Sophie
Lange
Selbstgespräche bringen Ordnung ins Gedankenchaos, sagen die Lebensberater.
„Womit fange ich denn jetzt an?“ Das kann der Beginn eines Selbstgesprächs
sein. Solche Gespräche mit sich selbst wirken auf andere zunächst einmal
befremdlich. Doch sie sind durchaus sinnvoll, denn sie können die Gedanken
ordnen, helfen Entscheidungen zu treffen und Befindlichkeiten zu reflektieren.
Auch kann man sich selbst kontrollieren. Bevor Leonhard das Haus verlässt,
klopft er seine Hose ab, ob er auch alles dabei hat. Dabei proklamiert er laut:
„Schlüssel, Portemonnaie, Botz zu (Hose zu).“
Selbstgespräche stärken das Selbstbewusstsein. Eine Feststellung von einem, der es
wissen muss.
Natürlich nur die positiven Gedanken. Also sich selbst
tüchtig loben. Bärbchen ist darin geübt. „Ich bin eine tolle Frau“, sagt sie zu
sich selbst. „Und was ich alles bewältigt habe in einem langen Leben.“ Und sie
zählt auf: den Ehemann erzogen und zurecht gebogen; Kinder großgezogen und
durch diverse Schule geschleust, einen Haushalt gemanagt und Tag für Tag die
ganze Familie satt gemacht. Da kann sie stolz drauf sein!
Selbstgespräche
fördern die Kreativität. Ist irgendwie logisch.
Die Badewannen in den Wohnungen sind meist den Duschen
gewichen. Nichts gegen Wasser sparende Duschen, aber in der Badewanne konnte
man besser mit sich selbst reden und laut überlegen, wie der Krimi weitergehen
soll, falls man denn einen solchen schreibt. Oder über neue Themen für die
Seniorenstories grübeln. Unter der Dusche wird doch jede Idee gleich
weggespült.
Selbstgespräche lassen Blumen erblühen.
Prinz Charles aus Großbritannien wird ganz offiziell „der
Prinz, der mit den Blumen spricht“, tituliert. Nicht nur er, sondern mancher
Blumenliebhaber hat erfahren: Sprich mit Deinen Pflanzen und sie danken es dir.
„Mein lieber Gummibaum, warum lässt du denn heute deine Flutschen hängen? Geht
es dir nicht gut? Willst du ein Glas Wasser?“ Allein durch die gezeigte
Empathie fühlt die Pflanze sich besser und richtet ihre Blätter auf.
Selbstgespräche und stumme Zuhörer
Dass Tiere gute Zuhörer sein können, weiß jeder
Hundebesitzer. Katzen dagegen kann man was vom Pferd erzählen, das kümmert sie
überhaupt nicht. Beim Thema „Gespräch mit Tieren“ fällt mir die „Madame“ ein,
die in einer Ballade von Adamo mit den Spatzen spricht und mit einem kleinen
Fisch plaudert. Fische im Aquarium sind wohl die besten Lauscher. Stumm wie ein
Fisch lassen sie alles über sich ergehen. Geben keine einzige Widerrede.
Kritische Selbstgespräche
„Man führt nicht mehr genug Selbstgespräche heutzutage. Man
hat wohl Angst, sich selbst die Meinung zu sagen.“ Ein Ausspruch des Diplomaten
und Schriftstellers Jean Giraudoux, der zum kritischen Selbstgespräch einlädt.
Es ist bestimmt besser, mit sich selbst ins Gericht zu gehen, als sich von
anderen die Meinung geigen zu lassen. Aber dann schnell wieder zum positiven
Selbstgespräch zurückkehren.
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