Freitag, 1. Februar 2019

Kindheit in Düsseldorf



von Sophie Lange

 Die naturalistische Schriftstellerin Clara Viebig (1860 in Trier geboren, 1952 in Berlin verstorben) hat viel über die Eifel geschrieben. Ihre Kinderjahre verbrachte sie zeitweise in Düsseldorf, und auch über diese Zeit hat sie berichtet.
In dem neu herausgegebenen Forschungsband zu Clara Viebig „Ansichten-Einsichten-Aussichten“ von Ina  Braun-Yousefi können wir lesen: „1868 wird der Vater zum Stellvertreter des Düsseldorfer Regierungspräsidenten befördert. Die Familie zieht [von Trier] nach Düsseldorf und nimmt eine Wohnung am Schwanenmarkt. Clara besucht die 'Höhere Töchterschule'…“
Über ihre Kinderjahre in der „eleganten Gartenstadt Düsseldorf“ hat die Schriftstellerin später geschrieben: „Man kannte noch jeden, der in der Straße wohnte. Man lief Stelzen und sprang Seilchen vor der Haustür, man kletterte über Gartenmauern und prüfte des Nachbars Birnen; man machte im Abenddunkel „Schellemännkes“ und lauschte klopfenden Herzen, glühend vor Aufregung hinter dem nächsten Hausvorsprung auf das Schelten der Magd, die, wütend über das Reißen an der Klingel, öffnete, und, fand sich niemand draußen, noch wütender zukrachte.“
Über die Clara von 1895 (jetzt in Berlin wohnend) lesen wir in dem neuen Buch über eine Begegnung der jungen Frau mit einem Journalisten, der sie folgendermaßen beschrieb: „Ein schlankes, sehr schüchternes, sehr linkisches junges Mädchen. Es sah in seinem weißen Fähnchen ganz unscheinbar aus, und das Bewusstsein ihrer Bedeutungslosigkeit hemmte alle ihre Bewegungen.
Doch schon einige Jahre später hatte sich die graue Maus zu einer selbstbewussten Persönlichkeit, einer bekannten Schriftstellerin und zu einem „Prachtweib“ gemausert.


Das Buch ist 2019 erschienen, gebundene Ausgabe, 40,00 Euro, auch bei 
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