von Sophie Lange
Ich gebe es ehrlich zu. Ich war nie eine gute Autofahrerin und bin auch nie gerne gefahren. Nur wenn es unbedingt sein musste, setzte ich mich hinters Steuer. Und dann fuhr ich langsam und unsicher.
So auch an jenem Morgen, als ich von einem Arztbesuch auf dem
Weg nach Hause war. Ich fuhr langsam, wie immer. Plötzlich sah ich am
Wiesenrand ein großes Schild: Erdbeeren! Frisch vom Feld! Ich stieg voll in die
Eisen. In diesem Moment krachte es. Automatisch ging ich auf die Bremse,
schaute in den Innenspiegel. Hautnah stand ein Auto hinter mir. Erschrockene
Augen eines jungen Mannes starrten nach vorne.
Wir stiegen beide aus. Ich war ein bisschen wackelig auf den
Beinen. Der Schock! Aber ansonsten schien alles in Ordnung zu sein. Das Auto
hatte nur eine zerbeulte Stoßstange. In diesem Moment hielt ein Polizeiauto
neben uns. Wieso das so schnell auftauchte, ist mir bis heute schleierhaft. Wie
vom Himmel gefallen!
„Alles okay?“ fragten sie fürsorglich. Wir nickten beide.
Doch dann schimpfte der junge Mann los: „Die da,“ er stocherte mit dem Zeigefinger auf mich. „Die da ist voll langsam gefahren. Und dann bremst sie auch noch plötzlich.“
Der jüngere Polizist sah sich zu einer Belehrung genötigt: „Wer auffährt, der ist immer schuld. Sie müssen so viel Abstand halten, dass Sie jederzeit bremsen können.“ Aufgeregte Diskussion. Über Geschwindigkeit und Bremsweg, über guter Bulle, böser Bulle, über Frau am Steuer – Ungeheuer! Ich stand wie bedröppelt dabei. Wenn ich die Sachlage richtig einschätzte, fühlte ich mich schuldig, war aber unschuldig. Der Typ war schuldig, fühlte sich aber unschuldig. Ja, so spielt das Leben. Ich wollte mich schon mit meinem Unfallpartner solidarisch erklären, als dieser losdonnerte: „Frauen gehören an den Herd und nicht hinters Steuer!“ Macho! Blötschkopp! Jetzt hatte er bei mir verspielt. Ich warf ihm einen Blick zu, der töten konnte.
„Alles okay?“ fragten sie fürsorglich. Wir nickten beide.
Doch dann schimpfte der junge Mann los: „Die da,“ er stocherte mit dem Zeigefinger auf mich. „Die da ist voll langsam gefahren. Und dann bremst sie auch noch plötzlich.“
Der jüngere Polizist sah sich zu einer Belehrung genötigt: „Wer auffährt, der ist immer schuld. Sie müssen so viel Abstand halten, dass Sie jederzeit bremsen können.“ Aufgeregte Diskussion. Über Geschwindigkeit und Bremsweg, über guter Bulle, böser Bulle, über Frau am Steuer – Ungeheuer! Ich stand wie bedröppelt dabei. Wenn ich die Sachlage richtig einschätzte, fühlte ich mich schuldig, war aber unschuldig. Der Typ war schuldig, fühlte sich aber unschuldig. Ja, so spielt das Leben. Ich wollte mich schon mit meinem Unfallpartner solidarisch erklären, als dieser losdonnerte: „Frauen gehören an den Herd und nicht hinters Steuer!“ Macho! Blötschkopp! Jetzt hatte er bei mir verspielt. Ich warf ihm einen Blick zu, der töten konnte.
Irgendwie wurden wir uns schließlich einig, kamen mit einer
Ermahnung davon und fuhren los. Der
Macho mit einem Kavaliersstart. Ich ganz vorsichtig. „Erdbeeren!“ fiel mir ein.
Die konnte ich jetzt wohl vergessen.
Ich wurde von meinen Kollegen wegen meines Schneckentempos immer als „Straßenfeger“ gehänselt, wobei das Wort eine ganz neue Bedeutung erhielt. Doch einmal habe ich tatsächlich ein Protokoll bekommen wegen zu schnellen Fahrens. Ich kam von der Arbeit, fuhr täglich die gleiche Strecke. Die Landstraße führte durch ein kleines Straßendorf. Vor dem ersten Haus ein Schild: 70. Schneller fuhr ich sowieso nicht, aber trotzdem ging ich noch mit dem Tempo runter. Am Ende des Dorfes – nach 100 Meter - ein Polizeiauto, ein Beamter hielt seine Kelle hoch, winkte mich rechts ran. „Sie sind zu schnell gefahren“ erklärte er barsch.
„Nee, nee,“ verteidigte ich mich. „Ich bin nicht über 70 gefahren.“ Der Polizist grinste hinterhältig. „70 war gestern. Seit heute Morgen sind die Schilder weg. Jetzt gilt das Ortsschild und das heißt: 50.“ So ein fieser Möpp! Hatte mich doch glatt auflaufen lassen. Hätte ich mich nicht verteidigt, hätte er mir niemals nachweisen können, wie schnell ich gefahren war. Ein Strafgeld war fällig.
Ich wurde von meinen Kollegen wegen meines Schneckentempos immer als „Straßenfeger“ gehänselt, wobei das Wort eine ganz neue Bedeutung erhielt. Doch einmal habe ich tatsächlich ein Protokoll bekommen wegen zu schnellen Fahrens. Ich kam von der Arbeit, fuhr täglich die gleiche Strecke. Die Landstraße führte durch ein kleines Straßendorf. Vor dem ersten Haus ein Schild: 70. Schneller fuhr ich sowieso nicht, aber trotzdem ging ich noch mit dem Tempo runter. Am Ende des Dorfes – nach 100 Meter - ein Polizeiauto, ein Beamter hielt seine Kelle hoch, winkte mich rechts ran. „Sie sind zu schnell gefahren“ erklärte er barsch.
„Nee, nee,“ verteidigte ich mich. „Ich bin nicht über 70 gefahren.“ Der Polizist grinste hinterhältig. „70 war gestern. Seit heute Morgen sind die Schilder weg. Jetzt gilt das Ortsschild und das heißt: 50.“ So ein fieser Möpp! Hatte mich doch glatt auflaufen lassen. Hätte ich mich nicht verteidigt, hätte er mir niemals nachweisen können, wie schnell ich gefahren war. Ein Strafgeld war fällig.
Am nächsten Tag im Büro zeigte ich stolz wie Oskar den
Strafzettel. „Zu schnell gefahren,“ erklärte ich den Kollegen. Das hat mir
natürlich zuerst niemand geglaubt. Aber als ich sie überzeugt hatte, haben sie
mich total bewundert.
Übrigens:
Bei der nächsten Feier werde ich einen ausgeben. So aus
besonderem Anlass!
...ach was für eine süße Story... ich finde deinen Blog, liebe Sophie, sehr unterhaltsam... schade um die Erdbeeren! allerbeste Grüße
AntwortenLöschenStephanie
Danke, liebe Stephanie, für die anerkennenden Worte, die Mut machen, weiter zu schreiben. Ideen habe ich noch genug. Herzliche Grüße Sophie
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